Sportgeräte versorgen

Muss man jedes Mal Altkleidersack, Koffer und Bierharassen aus dem Weg räumen, bevor man sich aufs Velo schwingen kann, ist die Motivation schnell verpufft. Deshalb gilt, Sportgeräte möglichst ordentlich zu verstauen.

Text — Helen Weiss

 

Mit dem Kajak über den glitzernden See gleiten, auf dem Snowboard über verschneite Berghänge brettern und sich auf dem Velo den Fahrtwind um die Nase wehen lassen: Keine Frage, Sport macht Spass, verspricht Abenteuer und ist erst noch gesund. Kommt man aber nach der Mountainbike-Tour dreckverspritzt nach Hause, ist das wohlige Gefühl nach dem Adrenalinkick schnell verpufft, wenn Zweirad, Helm, Handschuhe und Knieschoner nirgends aufbewahrt werden können. Ähnlich mag es einem nach einem Wochenende auf der Skipiste gehen – wenn das Verstauen der Sportutensilien zum Slalom mutiert und Skier und Stöcke deshalb während Wochen im Hauseingang zwischengelagert werden, macht das Hobby bald nur noch halb so viel Spass.

TIPP

ALLES AN SEINEM PLATZ – STAURAUM RECHTZEITIG EINPLANEN

Sie sind meist die Stiefkinder der Architektinnen und Planer: Abstellkammern, Keller, Dachböden, Lagerräume. Aber was nützt das durchgestylte Dachgeschoss mit Wellnessbereich oder der Keller mit Billardtisch und Flipperkasten, wenn Kanu, Wanderstöcke und Schlittschuhe in Ecken herumstehen oder ständig von A nach B geräumt werden müssen, weil Nebenräume fehlen? Wer ein Haus baut oder renoviert, sollte deshalb nicht nur Platz für Bügelbrett und Staubsauger, sondern auch für Skateboard und Golfsack einplanen. Am besten fragt man sich deshalb bereits beim Erstellen der Pläne, welche Sportgeräte ein Zuhause brauchen. Es gibt keine Faustregel, wie viel Stauraum eingeplant werden muss. Das hängt sehr individuell von der Zahl der Bewohner und von ihren Hobbys ab – schliesslich benötigt ein Surfbrett mehr Raum als Ballettschuhe. Die Planung kann man als Familie gemeinsam machen und Ideen sammeln. Ist die Bedarfs-Checkliste erstellt, gilt es, ins Detail zu gehen: Was soll wo untergebracht werden, welche Regalsysteme werden benötigt und wo werden Schränke platziert? Grundsätzlich gilt hier: Grosszügig planen lohnt sich.

 

DER KELLER ALS LAGERRAUM

Damit der Keller als Stauraum für Sportgeräte genutzt werden kann, muss er trocken und frostgeschützt sein – sonst sind rostige Skier und schimmlige Laufschuhe die Folge. Oft stammt die Feuchte im Keller nicht von unten aus dem Erdreich, sondern ist Folge von zu wenig oder falschem Lüften.

Im Sommer sollte morgens oder abends gelüftet werden, wenn es noch nicht so heiss ist, und an sehr feuchten Tagen gar nicht. Im Winter dagegen darf und soll auch am Tag gelüftet werden, indem die Kellerfenster für kurze Zeit ganz geöffnet werden. Ein auf diese Weise regelmässig durchlüfteter Keller ist auch als Lagerraum geeignet. Um hoher Luftfeuchtigkeit und Schimmel vorzubeugen, sollten zudem Regale, Kellermöbel oder Werkbänke nicht an kalten Aussenwänden, sondern möglichst an Kellerinnenwänden aufgestellt werden. Kartons platziert man besser nicht direkt auf dem Boden, sondern lagert sie auf Paletten oder in Regalen, damit eine gute Luftzirkulation garantiert ist. Wäsche sollte nur im dafür vorgesehen Trockenraum und nicht im Lagerraum aufgehängt werden. Aus Sicherheitsgründen ist der Heizungskeller als Lagerraum tabu.

 

Wer in seiner Freizeit Pingpong spielt, Fussbälle kickt oder joggt, hat es leicht – zumindest was das Aufbewahren der Sportgeräte angeht. Für Kanuten, Gleitschirmfliegerinnen oder Surfer sieht die Sache allerdings ganz anders aus: Wenn sperrige Sportgeräte verstaut werden müssen, sind gute Ideen gefragt. Auch bei Familien, bei denen sich mit den Jahren Fahrräder, Skateboards, Schlitten und Bälle ansammeln, sind platzsparende und praktische Lösungen notwendig.

 

Foto: Isaeva Studio/shutterstock.com

Jedes Ding braucht sein Zuhause – selbst so sperrige Gegenstände wie Skis. Es gilt deshalb, sich noch vor dem Kauf passenden Lagerraum zu schaffen.


DECKEL ZU UND GUT

Um verschiedene Utensilien für Sport und Freizeit zu lagern, muss man sich nicht zwingend kostenintensive Aufbewahrungsmöglichkeiten anschaffen. Der Fachhandel bietet zwar spezielle Schränke, Ballkörbe oder Skihalterungen – aber mit etwas Fantasie lassen sich auch alte Möbel und günstige Regalleisten als Lagerort von Tennisracket oder Boxhandschuhen umfunktionieren.

Grundsätzlich gilt: Kleine Utensilien wie Pingpong-Schläger, Tennisbälle oder Kletterzubehör lassen sich in Boxen mit Deckel unterbringen. Das gilt auch für Sportbekleidung, Skibrillen, Schnorchel oder Knieschoner. Den Grossteil der voluminösen Skibekleidung lässt sich übrigens reduzieren, indem man sie in Vakuumtüten verstaut. Fuss- oder Basketbälle können ebenfalls in einem offenen Regal versorgt werden: Mit einem elastischen Gummizug hält man sie einfach und problemlos an Ort und Stelle. Eine Handtuchstange, direkt an die Wand montiert, bietet Platz für Skateboards und kann – mit grossen Haken versehen – als Hängevorrichtung für Kletterseile oder Badmintonschläger genutzt werden. Dank einer Lochplatte mit Haken gehen zudem weder Gymnastikbänder noch Kletterhaken verloren.

 

DER EXPERTE

Dominique Metz
Pressesprecher VeloPlus

VELOS — AB AN DIE WAND

«Fahrräder sind sperrig und sollten doch möglichst platzsparend aufbewahrt werden. Hängelösungen sind ideal, um den Platz in Keller oder Garage geschickt auszunutzen. An einer Wand mit drei Metern Breite bringt man so bis zu sieben Velos unter, ohne dass sich diese gegenseitig im Weg stehen. Es gibt unzählige Lösungen auf dem Markt, die die Fahrräder waagerecht oder senkrecht an die Wand bringen. Der beste Ort für die Velolagerung ist eine trockene, gut gelüftete Unterkunft, damit sich kein Rost bildet. Keller, Schuppen oder Garage sind ideal. Falls nicht anders möglich, kann das Zweirad auch im Freien abgestellt werden, sofern es ausreichend vor Kälte und Feuchtigkeit geschützt ist. Das funktioniert zum Beispiel in einem Unterstand oder durch das Zudecken mit einer Plane.

Wer ein E-Bike hat, sollte dem Akku zusätzlich besondere Aufmerksamkeit widmen. Denn schon eine kurzzeitige Lagerung bei hohen oder sehr niedrigen Temperaturen kann den Akku beschädigen.
Akkus von E-Bikes, die den ganzen Winter Pause haben, sollten entnommen und mit etwa 30 bis 60 Prozent Ladekapazität an einem trockenen, nicht allzu kalten Ort gelagert werden. Dies idealerweise bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad.»


RAUF IN DIE HÖHE

Die grösste Herausforderung stellt jedoch nicht der Kleinkram dar, sondern eindeutig die sperrigen, unhandlichen und klobigen Sportgeräte. Kajak, Surfbrett und andere Wasserboards lassen sich draussen an der Hausmauer lagern, solange sie locker mit einer Plane abgedeckt werden. Am besten legt man sie kopfüber, etwas über dem Boden, auf Ziegel- oder Pflastersteine. Ansonsten bietet der Fachhandel spezielle Halter, die in der Garage an der Wand oder der Decke befestigt werden können. Auch Skier lagert man besser in der Höhe und horizontal: ausrangierte Gestellhalter werden dafür mit einer Filzablage beklebt und dienen als Sommerlager. Müssen Halterungen gepolstert werden, eignen sich übrigens in Form geschnittene und längs aufgeschlitzte Poolnudeln bestens.

 

CHECKLISTE

SO HERRSCHT ORDNUNG

Wer Keller, Estrich und Garage als Lagerraum für Ski, Velo oder Kajak nutzen will, muss Ordnung halten, um die Sportgeräte möglichst platzsparend zu verstauen.

  • Unverzichtbar für die ordentliche Lagerung im Keller sind Schränke oder Regale, in denen mit Lagergut befüllte Kisten, Kartons und andere Behälter untergebracht werden.
  • Ordnen Sie die Kisten nach Jahreszeiten, um den Überblick zu behalten: Lagern Sie etwa Skier und Schlitten neben den Kisten mit der Weihnachtsdekoration.
  • Geschlossene Behälter mit Tennisbällen oder Pingpongschlägern sollten beschriftet oder mit Etiketten versehen werden, bevor sie in den Regalen gestapelt werden.
  • Kellerregale gibt es in grosser Auswahl in Holz oder Metall zu kaufen, als Einzelregale wie als komplettes System. Beachten Sie die Tragfähigkeit, falls Sie schwere Sportgeräte wie Hanteln lagern wollen.
  • Mit etwas Geschick und Übung lassen sich einfache Kellerregale gut selber bauen, mit dem Vorteil, dass sie dann massgeschneidert in den Raum passen.
  • Achten Sie auch auf eine gute Beleuchtung in den Kellerräumen und der Garage, damit Sie nicht über die Skistöcke stolpern. Für Flure und Durchgangsräume bieten sich Bewegungsmelder an.