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Hauskauf: Heiz- und Nebenkosten prüfen

Frage: Ich überlege, mir ein Haus aus den 80er-Jahren zu kaufen. Es scheint gut unterhalten zu sein und es wurden auch immer wieder kleinere Renovationen gemacht wie Küche, Bad und Fenster. Auf welche Dinge sollte ich speziell achten, um böse Überraschungen zu vermeiden?

Diego Cintula
Immobilienexperte bei MoneyPark in Baden

«Der energetische Zustands der Immobilie ist nicht nur aufgrund der aktuellen Energieknappheit sehr wichtig. Er gibt Ihnen auch Aufschluss über die Bauqualiät. Unabhängig vom Heizsystem sollten Sie sich nach den Heiz- und Nebenkosten der letzten Jahre erkundigen. Daraus können Sie ableiten, wie gut die Immobilie gedämmt ist, respektive wie effizient sie betrieben werden kann. Dass die Fenster ersetzt wurden, ist sicherlich ein guter Anfang. Eine entscheidende Frage wäre dann der Zustand der Aussenwände, des Untergeschosses und des Dachs. 

Hier fällt ein sechsstelliger Betrag an, wenn Sie energetisch sanieren möchten. Die Installation einer Wärmepumpe oder Pelletheizung kostet einige zehntausend Franken, was sich bei den aktuellen Öl- und Gaspreisen rechnet. Dies gilt für bauliche Massnahmen nur bedingt. Sie vermindern aber die Nebenkosten, verbessern die Wertsicherung und erhöhen den Komfort. Werfen Sie auch einen Blick auf die Sanitär- und Elektroinstallationen. Nach rund 40 Jahren kann hier eine Erneuerung notwendig sein und verschlingt ebenfalls ein paar zehntausend Franken.

Längerfristig kosten Immobilien für Betrieb und Reparaturen pro Jahr etwa ein Prozent des Immobilienwerts. Darüber hinaus sollten Sie jedes Jahr zwei Prozent an Rückstellungen beiseite legen, um das Haus in einem guten Zustand zu halten. Die durchschnittliche Lebensdauer der verschiedenen Bauteile können Sie Lebensdauertabellen im Internet entnehmen. Wenn Sie unsicher sind, empfehle ich Ihnen die Besichtigung mit einem Immobilienexperten. Dieser erkennt Mängel schneller und kann gegebenfalls vom Kauf abraten oder den entscheidenden Hinweis geben, um eine Reduktion des Kaufpreises auszuhandeln.»

Dieser Beitrag ist eine Zusammenarbeit mit HAUSmagazin und