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Der Weg zum eigenen Solarstrom

Bei der Installation einer Photovoltaik-Anlage gilt es einiges zu beachten. Doch muss guter Rat nicht teuer sein.

Text — Raphael Hegglin

 

LOHNT ES SICH ÜBERHAUPT?

Bei aller Liebe zu Natur und Umwelt: Nicht jedes Hausdach eignet sich für eine Solaranlage. Der zu erwartende Stromertrag pro Quadratmeter Solarzelle beträgt in der Schweiz zwischen 140 kWh pro Jahr im Mittelland sowie 170 kWh pro Jahr im Tessin und in den Alpen. Idealerweise sind Solarmodule gegen Süden ausgerichtet und um etwa 30 Grad geneigt. Der Einfluss von Neigung und südlicher Ausrichtung ist allerdings relativ moderat: Tests haben ergeben, dass zum Beispiel eine Ausrichtung gegen Westen nur rund 15 Prozent Eintragseinbusse zur Folge hat. Entscheidend ist allerdings, dass Bäume oder Nachbargebäude die Solarmodule nicht beschatten.

Berechnen lässt sich die in etwa zu erwartende Stromproduktion unter: www.sonnendach.ch

 

WIEVIEL SOLL ES KOSTEN

Wie allgemein beim Bauen, gibt es auch bei Fotovoltaikanlagen Unterschiede bezüglich Preis, Leistungsfähigkeit und Verarbeitungsqualität. Wer Preise aussagekräftig vergleichen möchte, muss die richtigen Fragen stellen. Auch sollte man nicht die einfachste Lösung wählen: Mit einer schlüsselfertigen Anlage ist man viel eher vor bösen Überraschungen geschützt und hat die Kosten besser im Griff.

Eine Frage-Liste sowie ein Verzeichnis mit Solar-Fachleuten befindet sich unter: www.energieschweiz.ch > erneuerbare Energien > Meine Solaranlage

 

WIE SIND DIE OFFERTEN ZU VERSTEHEN?

Es ist ratsam, drei Offerten einzuholen. So bleibt das Angebot überschaubar, gleichzeitig hat man Gewähr, den passenden Anbieter zu finden. Doch Offertenvergleichen bleibt schwierig, und oft steckt der Teufel im Detail. Handelt es sich um Fixpreise? Ist mit Zusatzkosten zu rechnen? Und wie leistungsfähig ist die offerierte Anlage tatsächlich? Für Laien ist das manchmal schwierig herauszufinden. Deshalb bietet
EnergieSchweiz für Hausbesitzer einen kostenlosen Offerten-Check an. Die Experten vergleichen die Offerten für eine Solaranlage kostenlos und schnell. Sie erstellen dann einen kurzen Bericht, der hilft, sich für die geeignetste Offerte zu entscheiden. Wer weitere Informationen wünscht, kann direkt mit dem EnergieSchweiz-Experten telefonieren und die Details besprechen.

Den Offerten-Check finden Sie hier: www.energieschweiz.ch

 

WAS IST DEN BEHÖRDEN ZU MELDEN?

Gemäss Bundesgesetz über die Raumplanung (Art. 18a) sowie Raumplanungsverordnung (Art. 32a) benötigen Solaranlagen keine Baubewilligung, sofern sie auf die Dachfläche abgestimmt sind und sich ausserhalb einer Schutzzone befinden. Eine geplante Fotovoltaikanlage muss jedoch den Behörden vor Baubeginn gemeldet werden. Am besten macht man das zusammen mit einem professionellen Solarinstallateur. Er weiss am besten, welche Dokumente wo erforderlich sind. Für die Gemeinde ist es meist ein einfaches Formular, doch die kantonalen Anforderungen variieren. Ein Profi behält hier stets den Überblick.

BEKOMME ICH FÖRDERGELDER?

Grundsätzlich ist Swissgrid als Schweizer Stromnetzbetreiberin zuständig für die Vergabe von Fördergeldern. Hausbesitzer müssen dazu die Installation ihrer Photovoltaikanlage Swissgrid melden. Doch auch Kantone und Gemeinde schütten teilweise Gelder für den Bau von Fotovoltaikanlagen aus. Oftmals handelt es sich um zeitlich begrenzte, wechselnde Programme.

Eine stets aktuelle Übersicht – auch über alle anderen Förderprogramme – bietet www.energiefranken.ch

 

WIE KOMMT DIE ANLAGE AUFS DACH?

Im Idealfall dauern Planung und Montage einer Photovoltaikanlage nur einige Wochen. Doch kann die Planung bei bestehenden Gebäuden auch knifflig sein – insbesondere wenn es gilt, Solarzellen diskret in ein Dach zu integrieren. Ein frühzeitiges Gespräch mit den in Frage kommenden Solarinstallateuren ist also unbedingt empfehlenswert, denn nicht selten haben erfolgreiche Berufsleute eine Warteliste. Und ein weiterer wichtiger Punkt: Melden Sie die Anlage vor der Installation bei Ihrer kantonalen Gebäudeversicherung an. So sind Sie bereits während der Installation versichert.

Wer mehr Details zum Bauen einer Solaranlage möchte, findet wertvolle Informationen bei der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES: www.sses.ch

 

WAS GILT ES, NACH INBETRIEBNAHME DER ANLAGE ZU BEACHTEN?

EnergieSchweiz empfiehlt, eine Anlage nach ungefähr drei Jahren Betriebszeit kontrollieren zu lassen. Damit lässt sich sicherstellen, dass sie richtig funktioniert und optimal eingestellt ist. Die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie SSES bietet, unterstützt durch EnergieSchweiz, Qualitätstests an. Sie werden von unabhängigen Experten durchgeführt. Und sollte es doch einmal Probleme geben, dann bietet die Ombudsstelle von Swissolar, Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie, Hilfe.