Smart Home

Das Internet der Dinge ermöglicht mehr Lebensqualität und mehr Autonomie – löst aber auch Ängste aus. Was Hausbesitzer wissen sollten.

Text — Raphael Hegglin

 

WOFÜR SMARTHOME?

Sind es die per App steuerbaren Lautsprecher und Lampen? Oder übers Internet abrufbare Überwachungskameras? Längst nicht nur. Was vor wenigen Jahren noch Science-Fiction war, ist heute Standard. Die Inbetriebnahme solcher Systeme erfordert kein Expertenwissen mehr, und qualitativ hochwertige Produkte sind im Fachhandel zahlreich erhältlich. Das Smarthome, wie es gerade an Hochschulen und in Technologiekonzernen entwickelt wird, umfasst weit mehr.

KÜNFTIG NUR NOCH EINE APP

Im Internet der Dinge sind Haustechnik, Unterhaltungselektronik, sichherheitstechnische Installationen sowie Haushaltgeräte miteinander vernetzt. Das smarte Haus wird dadurch nutzerfreundlicher: Alle Geräte und Funktionen sollen mittels eines einzigen Betriebssystems bedienbar sein. Eine App reicht dann, um ein gesamtes Gebäude zu steuern.

Grundlage für künftige Gebäudeintelligenz ist das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Es vernetzt Apparate, Bauteile und Maschinen untereinander und mit dem World Wide Web. Die Geräte können dadurch selbständig handeln und neue Aufgaben übernehmen: So warnt der Kühlschrank seine Besitzer, bevor die Milch ausgeht. Zudem kennt er die Ablaufdaten aller eingelagerter Lebensmittel und erstellt auf Befehl eine aktuelle Einkaufsliste. Diese braucht man nicht auszudrucken: Sie lässt sich direkt an einen Detailhändler senden, der den Einkauf bequem nach Hause liefert.

DER EXPERTE

Carlos Taranto,
Product Manager Marketing Elektro,
Dipl. Ing. Fust AG

«MACHEN SIE SICH GEDANKEN ÜBER IHRE BEDÜRFNISSE»


Die Auswahl an smarten Produkten ist bereits gross. So gibt es zum Beispiel Einbaubacköfen, Steamer und Küchenmaschinen, die über eine grosse Anzahl an Automatikprogrammen und Rezepten verfügen und die mit dem Mobiltelefon steuerbar sind. Smarte elektrische Zahnbürsten, Dampfbügelstationen, Kaffeemaschinen und Robotersauger sind ebenfalls erhältlich. Aufgrund neuer Technologien wird die Zahl dieser Geräte weiter steigen. Vor dem Kauf sollten sich Kundinnen und Kunden darüber Gedanken machen, was ihre Bedürfnisse sind und auf was sie verzichten können. Denn die Auswahl wird immer grösser. Was möchte er oder sie mit diesen Geräten machen? Und besonders wichtig: Kommen später weitere Produkte dazu, die untereinander kompatibel sein müssen. Man muss sich also von Anfang an für ein Betriebssystem – zum Beispiel Android oder iOS – entscheiden und neue Produkte danach wählen. Die Bedienung der meisten Geräte erfolgt über die Apps, die in der Regel selbsterklärend sind. Mit etwas Übung sind sie leicht zu handhaben!

Ein weiteres Beispiel für erweiterte Funktionalität ist das Fenster der Zukunft: Es dunkelt je nach Sonneneinstrahlung automatisch ab und blendet auf Wunsch den Wetterbericht, News oder andere Informationen ein. Zudem leuchtet es dank organischen Leuchtdioden im Glas auf Knopfdruck. Ein solches Fenster sorgt nicht nur tagsüber, sondern auch nachts für ausreichend Licht im Haus.

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4B ALARMANLAGE: RUNDUM GESCHÜTZT

Die 4B Alarmanlage besteht aus einem Bedienelement, Fenstersensoren, Universalsensoren sowie einem Handsender. Die Steuerung erfolgt über ein Bedienelement mit Touch-Display. Dieses ist per Kabel mit der Zentrale verbunden, welche ein Notstrom- Akku, ein Wi-Fi-Modul und eine Sirene enthält. Auf Wunsch lässt sich die 4B Alarmanlage mit einer Aussensirene sowie mit Rauch-, Bewegungs- und Glasbruchmeldern erweitern.

DIE VORTEILE AUF EINEN BLICK:

  • Dank autarkem System ohne externen Server ist höchste Datensicherheit gewährleistet.
  • Das Funksystem macht Verlegen von Kabeln durch einen Elektriker überflüssig.
  • Das patentierte System erkennt drei Fensterzustände: geöffnet, gekippt und geschlossen.
  • Nachträgliche Anbindung von Hausautomationen ist in allen Bereichen möglich.
  • Eine App-Anbindung ist sowohl für Apple wie auch für Android möglich.
  • Das Gesamtpaket von 4B umfasst Beratung, Installation und Wartung.

 

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HAUS KENNT WETTERBERICHT

Künstliche Intelligenz soll nicht nur die Wohnqualität und die Sicherheit verbessern, sondern dem Menschen Arbeit abnehmen. Mittels Hausautomation lassen sich im Smarthome Gebäudetechnik, Jalousien und die Beleuchtung steuern und optimal an die individuellen Vorlieben sowie ans Wetter, an die Aussentemperatur und an den Sonnenstand anpassen. Da es ans Internet angebunden ist, kennt das intelligente Haus den Wetterbericht und reagiert frühzeitig auf Temperaturwechsel. So überhitzt es im Sommer nicht und in den kalten Monaten arbeitet seine Heizung immer bedarfsgerecht.

INFO

HACKER UND SMARTHOME

Das Internet der Dinge vernetzt physische Gegenstände wie Apparate, Maschinen oder Bauteile mit dem Internet. Dazu benötigen diese Gegenstände Sensoren und Schnittstellen, teilweise sind sie auch mit Motoren und automatischen Schliessmechanismen ausgestattet. So lassen sie sich durch Computerprogramme überwachen und steuern. Das erweitert nicht nur die Funktionalität von Apparaten, sondern birgt auch Gefahren: Da die Kameras, Sensoren und Mikrophone eines intelligenten Gebäudes mit dem Internet verbunden sein müssen, können sie gehackt werden.

Ein Smarthome ist also nicht nur für traditionelle Einbrecher interessant, sondern ebenso für Cyberkriminelle. Ihre Motive sind unterschiedlicher Natur: Datendiebstahl, Sabotage, Voyeurismus, etc.

Intelligente Gebäude müssen daher zusätzlich geschützt sein. Doch mangelt es zurzeit an Standards, und angebotene Produkte können Sicherheitsmängel aufweisen.

Auch sind viele Überwachungskameras und Sprachsteuerungen nur mit Standardpasswörtern der Hersteller gesichert. Hacker haben da leichtes Spiel. Es ist daher empfehlenswert, den eingesetzten Geräten nicht blind zu vertrauen und regelmässig die Passwörter zu ändern sowie Software-Updates durchzuführen.

Seinen Energieverbrauch hat das intelligente Gebäude mittels Smart Metering stets im Griff: Zähler erfassen Strom-, Wasser- sowie Heizwärmeverbrauch, das System optimiert seinen Betrieb kontinuierlich. Die einzelnen Verbraucher eines intelligenten Hauses sind zudem ans Kommunikationsnetz der Energiedienstleister angeschlossen. Wenn möglich laufen sie nur dann, wenn überschüssiger Strom vorhanden ist. Das entlastet das Stromnetz, gleichzeitig profitieren die Hausbesitzer von tieferen Preisen.

INFO

FORSCHUNG IN DER SCHWEIZ

Das iHomeLab der Hochschule Luzern existiert bereits seit 2008 und hat sich international einen Namen gemacht. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf Gebäudeintelligenz, smartem Energiemanagement, Gebäudeautomation und intelligenten Assistenten sowie Avataren. Sie sollen dereinst das tägliche Leben vereinfachen und kranken sowie alten Menschen zu einem möglichst selbständigem Leben verhelfen. Künstliche Intelligenz soll dazu die Gebäudesysteme und Maschinen lernfähig machen, damit sie selbständig funktionieren – oder sich durch einfache Mittel wie eine Sprachsteuerung bedienen lassen.

Mit dem «NEST» betreibt die EMPA ein Forschungszentrum, das den Fokus auf digitales Bauen legt. Im modular aufgebauten Gebäude werden neue Technologien, Materialien und Systeme unter realen Bedingungen getestet, erforscht, weiterentwickelt und validiert.

Noch in der Planung befindet sich das Smart Living Lab, das die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) zusammen mit der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg und der Universität Freiburg erstellt. Ab 2021 soll es in Freiburg rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Platz bieten: Nicht nur, um dort zu forschen, sondern auch als Wohnort: Das Smart Living Lab wird neben Laboratorien und Büros auch Wohnungen beinhalten. Die Mitarbeitenden sollen nicht nur neue Technologien entwickeln, sondern diese selbst im realen Leben nutzen und eigene Erfahrungen sammeln. Die Forschenden können so am eigenen Leib erfahren, welche sozialen Auswirkungen ihre Entwicklungen mit sich bringen.

SELBSTBESTIMMT INS HOHE ALTER

Automatisierte Haushaltgeräte und vernetzte Unterhaltungselektronik haben primär eine Komfortsteigerung zum Ziel. Kochen oder Waschen werden noch weniger zeitaufwendig. Es wird möglich, in jedem Raum elektronische Medien zu konsumieren, und das Licht sowie die Raumtemperatur sind individuell anpassbar.

CHECKLISTE

WER SMARTE TECHNOLOGIEN VERWENDET, SOLLTE DIESE PUNKTE BEACHTEN:

  • PASSWORT REGELMÄSSIG ÄNDERN. Beachten Sie dabei die Regeln für ein sicheres Passwort.
     
  • IMMER AKTUELLE FIRMWARE VERWENDEN. Überprüfen Sie regelmässig, ob Software-Updates durchgeführt wurden.
     
  • FIREWALL EINRICHTEN. Schützen Sie mit dem Internet verbundene Geräte mit entsprechender Software. Denn ob Computer, SmartTV, Sprachsteuerung oder Überwachungskamera: Alles kann Ziel eines Hackerangriffs werden.
     
  • DATENSCHUTZBESTIMMUNGEN KENNEN. Nehmen Sie die Vereinbarungen ernst und lesen Sie sie durch. Oft versteckt sich der Teufel im Detail.
     
  • MÖGLICHST WENIGE DATEN PREISGEBEN. Speichern Sie nur so viele Daten wie nötig von sich – oder so viele, wie Sie preisgeben möchten.

Das Thema Sicherheit beschränkt sich im intelligenten Gebäude längst nicht mehr auf Einbruch- und Brandschutz. Auch die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner lässt sich fördern und überwachen. Bereits heute gibt es Systeme, welche kontinuierlich die CO2- und die Feinstaubkonzentration in der Luft messen und bei Bedarf frische Luft zuführen. Andere Sicherheitssysteme überwachen die Aktivitäten der Bewohnerinnen und Bewohner und alarmieren automatisch den Notruf, wenn eine Person zum Beispiel stürzt. Älteren Personen ermöglicht das, bis ins hohe Alter selbstbestimmt leben zu können.

Mehr Komfort und Unterhaltung sind also längst nicht alles, was das Haus der Zukunft bietet. Es soll vor allem die Lebensqualität steigern.